Airbrushkompressor Reparatur

Kurz vorweg.

Dies ist kein Tutorial sondern ein Erfahrungsbericht wie auch ein technischer Laie einen alten Airbrushkompressor mit dem Try & Error Verfahren wieder einsatzfähig machen kann. Das macht auch Sinn, denn konnte man den Hansa Aero Pro Airbrushkompressor Baujahr 1993 damals noch für 250 DM erwerben, so kostet das baugleiche Modell heute über 400 Euro also gute 800 DM!

Der Hansa Aero Pro Kompressor

Zuerst die Diagnose. Druck wird zwar nach dem Einschalten aufgebaut, aus dem Sicherheitsventil strömt aber danach ständig Luft. Der Druck bleibt nicht konstant. Es schließt nicht mehr, und somit kann sich im Kessel kein dauerhafter Druck aufbauen. Das Einfachste was man machen kann, ist das Sicherheitsventil auszubauen, den Stift auf Gängigkeit zu prüfen und das Ventil zu reinigen falls sich Schmutz angesammelt hat. Bei leichtem Druck muss sich der Stift von selbst wieder zurück bewegen. Nach Prüfung trat leider keine Besserung des Problems ein.

Das Sicherheitsventil

Natürlich auch am Druckminderer, der mit einer Blockierschraube gesichert werden kann, rumgefummelt. Vorsicht, da kann man viel verstellen. Denn jetzt baute er überhaupt keinen Druck mehr auf. Alle Dreh- und Schraubversuche brachten nichts, also an anderer Stelle weitergefummelt.

Der Druckminderer

Als nächstes habe ich die Verschlussschraube am Schlauch zwischen Rückschlagventil und Motor abgenommen und auf Dichtigkeit geprüft. Falls man ein wenig grobmotorisch ist, kann schon mal das 5M Gewinde brechen. Was mir passiert ist. Achtung! so ein Schräubchen mit Hohlgewinde kostet ca. 13 Euro und keine 50 Cent! Ersatzteil besorgt, aber noch immer keine Besserung.

Oben Rückschlagventil/ Unten Verschlussschraube

Weiter mit dem Rückschlagventil. Beim Öffnen viel ein kleines grünes Gummiteil heraus. Da ich nicht wußte wie es wieder richtig rein kommt, habe ich mich an dem dunklen Schmutzring orientiert. Viele Möglichkeiten gibt`s ja nicht. Also, scheint zu passen, aber leider immer noch keine Besserung.

Zu guter Letzt noch mal am Druckminderer rumgemacht, und, siehe da, der Druck wurde aufgebaut. Sicherheitsventil schloß vorschriftsmäßig. Nur dumm, das jetzt der Motor lief und lief, die Selbstabschaltung, vorher anstandslos, muckte nach erreichen des gewünschten Drucks. Der Effekt, Überhitzung des Motors. Schnell ein nasses Handtuch über den Motor geworfen bis er wieder normale Temperatur erreicht hatte. Zum Glück funktionierte die Notabschaltung und der Kompressor ist noch i.O.

Langer Rede kurzer Sinn, der letzte Fehler lag in der Undichtigkeit der Gewindeverbindungen, erkennbar an den deutlich blubbernden Bläschen an entsprechender Stelle. Daher alle Anschlüsse und Gewinde mit Teflonband umwickelt und vorsichtig! festgezogen.

Dann noch einen Ölwechsel gemacht. Denn nach 20ig Jahren sieht es nicht nur wie Wasser aus, es hat auch die Konsistenz von Wasser.

Jetzt funzt er!

Also traut euch, es sei denn, ihr habt noch Garantie!